Ehrenkommandant Alois Wagner †

Ehrenkommandant Alois Wagner †

Am vergangenen Samstag, dem 29. Jänner, erhielten wir die traurige Nachricht, dass unser Ehrenkommandant, Ehrenhauptbrandinspektor Alois Wagner, nach schwerer Krankheit von uns gegangen war.

Alois Wagner wurde am 19. April 1943 in Baden geboren. Er entschied sich für eine Ausbildung zum Mechaniker und wurde Geselle und in weiterer Folge auch Meister. Seine berufliche Laufbahn führte ihn schließlich zu Messer Austria. Dort stieg er im Laufe der Zeit aufgrund seiner Führungsqualitäten in eine leitende und beratende Position auf, ein welcher er sich mit dem Thema Sicherheit befasste. Diese Aufgabe führte in immer wieder auf Dienstreisen ins Ausland und er war aufgrund seiner Erfahrung und seines Fachwissens in der ganzen Branche geschätzt.

Alois Wagner trat im Jahre 1960 der Feuerwehr Tribuswinkel bei. Aufgrund seiner Ausbildung war er gut als Kraftfahrer und Maschinist geeignet und wurde auch entsprechend eingesetzt. Er absolvierte bald weitere Kurse im Feuerwehrbereich und wurde er dann im Jahr 1976 zum Feuerwehrkommandantstellvertreter gewählt.

1981 wurde er schließlich zum Kommandanten der Feuerwehr Tribuswinkel gewählt und sollte diese Funktion nach dreimaliger Wiederwahl bis zum Jänner 2001 bekleiden.

In seiner Zeit als Feuerwehrkommandant hat Alois Wagner die Feuerwehr wohl geprägt, wie nur wenige vor ihm: So wurde im Jahr 1983 erstmalig im Rahmen eines Festes ein Maibaum aufgestellt und so der Grundstein für die vielen nachfolgenden Feuerwehrfeste gelegt. 1992 fand unter seinem Kommando erstmalig eine Blutspendeaktion im Feuerwehrhaus statt, eine weitere Tradition, die bis heute beibehalten wurde.

Wesentliche Akzente wurden unter seiner Führung auch im Dienstbetrieb gesetzt, so wurde beispielsweise auf sein Betreiben hin im Jahr 1985 ein Zubau zum alten Feuerwehrhaus errichtet. Im selben Jahr nahm er auch erstmalig zwei Frauen als Mitglieder der Feuerwehr auf. Mit der Indienststellung eines neuen Tanklöschfahrzeuges im Jahr 1991 verfügte die FF Tribuswinkel nun auch erstmalig über einen hydraulischen Rettungssatz, um bei schweren Verkehrsunfällen schnell und effizient helfen zu können. Der herausforderndste Einsatz in seiner Zeit als Feuerwehrkommandant war sicher das Jahrhunderthochwasser von 1997, das ihn und die ganze Feuerwehr tagelang in Atem hielt.

Sein Wohl größter Stolz in seiner 20-jährigen Amtszeit war aber wohl bis zuletzt die Gründung der örtlichen Feuerwehrjugend, die er im Jahr 1982 initiierte. Damals kamen 16 Burschen im Alter von 12 bis 14 Jahren zur Feuerwehr, unter welchen sich auch der jetzige Feuerwehrkommandant befand. Ein Umstand, der ihm stets große Freude bereitete.

Wichtig war ihm auch die Partnerschaft mit der Feuerwehr Traunkirchen aus Oberösterreich. Unter seiner 20-jährigen Führung wurde diese Partnerschaft vertieft und gefestigt, in Anerkennung seines Engagements in dieser Sache wurde er von den Traunkirchnern als Ehrenmitglied aufgenommen. Sein Einsatz für die Feuerwehrpartnerschaft sollte auch nach seinem Ausscheiden aus dem Feuerwehrkommando andauern, er war als „Partnerschaftsbeauftragter“ stets federführend an der Planung und Organisation der gemeinsamen Aktivitäten beteiligt.

Sein Wirken im Feuerwehrwesen beschränkte sich aber nicht nur auf Tribuswinkel. Ab 1981 stand er der 2. Feuerlösch- und Berge-Bereitschaft als Bereitschaftskommandant vor, welche unter seiner maßgeblichen Mitwirkung in den 1990er-Jahren zum Katastrophenhilfsdienst umgeformt wurde. Als KHD-Bereitschaftskommandant blieb er noch bis 2001 im Amt. Erwähnenswert sind in dieser Zeit wohl ganz besonders der Einsatz beim großen Waldbrand am Schneeberg, oder aber die groß angelegte Bereitschaftsübung im Jahr 1995, bei welcher die ganze Bereitschaft für ein paar Tage zur Gänze in die benachbarte Slowakei verlegt wurde.

In jüngeren Jahren versah er außerdem auch noch Dienste bei der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Stadt. Dadurch ergab sich in jener Zeit ein enger Kontakt zwischen „seinen“ beiden Feuerwehren, besonders bei den Landesfeuerwehrleistungsbewerben.

In seiner Zeit als Mitglied der Feuerwehr Tribuswinkel wurde er mehrmals ausgezeichnet, darunter vom Land Niederösterreich mit den Ehrenzeichen für 25 Jahre, 40 Jahre und 50 Jahre Feuerwehrtätigkeit, von der Stadtgemeinde Traiskirchen mit der Uhr für 30 Dienstjahre und mit dem goldenen Ehrenring für 50 Jahre Feuerwehrmitgliedschaft sowie vom NÖ Landesfeuerwehrverband mit den beiden Verdienstzeichen 3. Klasse in Bronze und 2. Klasse in Silber, vom Bundesfeuerwehrverband mit dem Verdienstzeichen 3. Stufe.

Die Kameradinnen und Kameraden, die mit ihm Zeit verbringen durften, konnten sich immer wieder an seinen lustigen Anekdoten aus seiner langen Zeit bei der Feuerwehr erfreuen. Gerne blickte er gemeinsam mit ihnen auf das eine oder andere Ereignis zurück und bereitete ihnen so viele fröhliche, gemeinsame Stunden.

Die Freiwillige Feuerwehr Tribuswinkel wird ihren „Loisl“ stets in guter und würdevoller Erinnerung halten.

Gut Wehr und lebe wohl, Du guter Kamerad!

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